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Zwischen Reisen vergesse ich mich. Ich schaffe es nicht, festzustellen, wo ich bin. Das Hier ist der Raum, der mich umgibt. Vergessen die Zeit, in die ich eingeschweißt bin. Zwischen dem Hier & dem Nicht-Hier bewege ich mich. Das Hier wird stets von Abhängigkeiten verfälscht. Briefe schreiben, Essen machen, ficken. Das Grab eines Freundes suchen, dessen Freundschaft irgendwann nur noch Erinnerung war. Ich lege eine Rose auf sein Grab & sehe den Stein, der auf der Oberkante Moos angesetzt hat. Friede seinem Namen. Friede, der Erinnerung zur Freundschaft macht.
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Jürgen Ploog:
Unterwegs sein ist alles.
Tagebuch Berlin-New York
Sic-Literaturverlag, Aachen 2011